Karolin Back /


2012

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Fotomontage, 241cm x 155cm

Die charakteristische Verfremdung der Motive erreicht die Künstlerin, indem sie nacheinander Bilder derselben Situation mit vorher bestimmten Zeitabständen aufnimmt und diese im nächsten Arbeitsschritt miteinander kombiniert. Das erste der Bilder wandelt sie in ein Positiv um und legt es dann über das jeweilige Bildnegativ der Reihe. Die Bildstellen, die innerhalb dieser Zeitabstände unverändert geblieben sind, mischen sich in der Positiv/Negativ-Kombination zu einem neutralen Grau. Der Rest aber bleibt unverändert sichtbar. So entstehen Fotografien, in denen sich Information und Bildgestaltung auf eine sinnverwirrende Weise verschränken. Das Motiv des ewigen Meeres mit dem immer gleichen Spiel des Wassers, aber auch die sich ständig wandelnden Wolkenformationen steigern die beinahe magische Kraft der großformatigen Arbeiten. Wahrscheinlich gibt es wohl kaum eine größere Antithese zum täglichen ratrace als die Betrachtung von Wellen und Wolken. Wie auch immer man die Bilder von Karolin Back schließlich ästhetisch einschätzen mag, mir scheint, hier ist der Künstlerin etwas geglückt, was nur selten noch gelingt: Auf eine sinnlich, anschauliche Weise führt sie uns an allen einengenden Kategorisierungsklippen vorbei – wieder zurück ins Offene. Sozusagen. Allein das aber wäre schon sehr viel.

(Andreas Bee)


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